Wanderurlaub Madeira
Nach 3 Jahren Abstinenz war die Sehnsucht groß, mal wieder die „Insel des ewigen Frühlings“ zu erleben. Zählte die Gruppe während des 1. Wanderaufenthaltes auf dieser Insel im Jahre 2001 noch 23 VSGler, beteiligten sich diesmal 9 Wanderfreunde (dazwischen liegen 14 Jahre und weitere 5 Wanderurlaube auf Madeira).
Der Wanderbär hatte die Wandertage vom 10. bis 24.01.2015 sehr gut geplant, sogar alle Fahrzeiten mit öffentlichen Bussen berücksichtigt. Das Hauptaugenmerk legte er auf landschaftlich interessante Wanderstrecken, mit Bussen erreichbar und sowohl ebene Levada-Wege als auch schwierigere Auf und Abstiege berücksichtigend.
Beginnend mit der Erkundung der neu angelegten Hafenpromenade von Funchal, hinauf zum Casino und abschließend der Besuch in der Kathedrale „Sé“. Danach schmeckten Kaffee und Kuchen im Café Ritz besonders gut. Interessant auch Rundgänge durch das „Fort Sao Lorenco“ sowie die Jesuiten-Kirche mit angeschlossener Universität. Im „Casa de Tourismo“ ist inseltypisches Kunsthandwerk zu sehen.
Nach einem Besuch im westlichen Camara de Lobos spazierten wir über den neu angelegten Promenadenweg zurück nach Funchal. Die neue Aussichtsplattform mit Glasboden am 500 m steilen Cabo Girao ermöglichte einen faszinierenden Blick in die Tiefe und aufs Meer. Eine schöne Aussicht über die Bucht von Funchal hatten wir vom höher gelegenen Ortsteil Monte, wo wir nach Besuch der Kirche weiter nach Babosas spazierten. Ebenso sehenswert der Botanische Garten oberhalb Funchals.
Zum Wandern über die Insel gehörte selbstverständlich auch ein Wandertag durch mehrere Tunnel am Encumeada-Paß; dank unserer Ausrüstung mit guten Taschenlampen ein beeindruckendes Erlebnis. – Nicht ungewöhnlich ist, bei Wanderungen in der wilden Natur Madeiras auf mit frischen Kuhfladen gepflasterte und zeitweilig vom Hornvieh versperrte Aufstiege zu treffen.
Es ist schon ziemlich dreist mit einem Altersdurchschnitt von 73,9 Jahren zu einem Wanderurlaub nach Madeira aufzubrechen. Auch, wenn man einen 25jährigen Neffen (Neuling auf Madeira) mitnimmt, senkt das den Schnitt nur auf 68,4 Jahre. Aber alles ging ja gut. Nicht verwunderlich, dass im Laufe des Aufenthaltes einige Wanderfreunde leichtere Wanderstrecken bzw. Spaziergänge in Funchal und Umgebung bevorzugten.
Ein „harter Wandererkern“ war jedoch stets mit dem Wanderführer unterwegs (außer an freien Tagen). Obligatorisch für einen Madeira-Aufenthalt ist eine Probe des typischen Madeira-Weines in einem Weinkeller. Darüber hinaus fanden sich 3 Wanderfreunde auf der Terrasse des legendären 5-Sterne Hotels „Reid’s“ ein, um beim Kaffee einen Blick über die Bucht von Funchal zu genießen. Im Gegensatz zu früheren Aufenthalten belohnte uns diesmal täglich die Sonne mit milden Temperaturen in Funchal. Wanderungen in höheren Regionen waren schon mal von Dunst oder Niesel begleitet.
Während einiger Wanderungen bot sich mittags Gelegenheit, den inseltypischen Espetada-Fleischspieß zu genießen. Als unsere liebste Abendspeise entpuppte sich jedoch der schwarze Degenfisch „Espada“ aus der Meerestiefe um Madeira, meist mit Banane in diversen Restaurants der Altstadt unterschiedlich zubereitet. Zum Abschluss der Mahlzeiten folgte das Tüpfelchen auf dem „i“: das Nationalgetränk „Poncha“.
Ausklingen ließen wir die Abende in unserem Hotel-Café mit Tages-Rückblick und Planung des Folge-Tages. Im dem kleinen Familien-Hotel „Albergaria Dias“ in der Altstadt von Funchal fühlten wir uns bereits zum 3. Mal sehr wohl. Die Nähe diverser Restaurants ersparte uns lange Wege zur Abend-Einkehr.