Wanderurlaub Mallorca
3. bis 11. April 2016 im Tramuntana-Gebirge
Es wird immer wilder. Jetzt fährt die Gruppe mit einem Altersdurchschnitt von sage und schreibe 76 3/4 Jahren nach Mallorca zum Bergwandern im Tramuntana-Gebirge. Bin mal gespannt, wann wir zum Trekking in Nepal aufbrechen .
Aber jetzt die Fakten: Nach einem frühen Start in Düsseldorf am Sonntag waren wir bereits um 10:30 Uhr im Hotel Sentido in Port de Sóller. Da bis zum Zimmerbezug etwas Zeit war, gingen wir runter zum Hafen und probierten in einem Restaurant Tapas.
Montag – unserem ersten Wandertag – brachen alle 12 Personen zu einer Tour auf (im Rother Wanderführer als leicht beschrieben). Immerhin sind 3 Personen schon 83 Jahre, einige kurz darunter. Die Wege waren – wie oft auf Mallorca – sehr steinig und uneben. Man musste also aufpassen, wo man seine Füße hinsetzt.
Wir umrundeten die Bucht von Port de Sóller und stiegen auf der anderen Seite zum Leuchtturm „Far de Cap Gros“ auf. Bei der bewirtschafteten Berghütte „Refugio de Muleta“ machten wir auf der Terrasse unsere ausgedehnte Mittagspause. Dann der sehr interessante aber steinreiche Wanderweg GR 221. Zuerst Richtung Muleta Gran, dann wieder abwärts Richtung Port de Sóller. Abends im Hotel, nach dem sehr umfangreichen Buffett, wurde – wie jeden Abend – das vergangene und zukünftige Tagesgeschehen besprochen.
Dienstag war ein „Ruhetag“ angesagt – aber nicht für alle. 8 Wanderer liefen bei etwas feuchtem Wetter, es regnete immer wieder leicht, nach Sóller, 3 fuhren dorthin mit der „teuersten Straßenbahn der Welt“ (ca. 3 km für 6 €). Wir besichtigten ausgiebig das alte Zentrum und kehrten abschließend in der allseits beliebten Eisdiele ein.
Unser Wanderführer wollte sich die Cova des Migdia (Mittagshöhle) am Berg hinter Port de Sóller in 500 m Höhe vornehmen. Wegen der widrigen Wegbedingungen mit umgestürzten Bäumen drehte er wieder um und vollendete die Tour 4 Tage später von der anderen Seite.
Am Mittwoch fuhren 10 Personen mit dem Bus nach Deià. Wir stiegen erst hoch zur Kirche – zum höchsten Punkt des Dorfes – anschließend auf dem Wanderweg GR 221 runter zur Bucht von Deià. Dort unten wehte ein heftiger Wind bei tollem Wellengang. Wir tranken Kaffee in der Ecke vor einer Hütte, da die Hütten-Terrasse zur Hälfte durch die Gischt der Wellen unbenutzbar war. Anschließend folgte ein interessanter Weg nach Llucalcari: ein Küstenweg, immer im Bereich des Meeres, etwas rauf und runter.
Damit wir den Bus erreichten (der nächste Bus fuhr erst 2 Stunden später), überquerten wir ein Hotelgelände und schafften es locker, zumal der Bus verspätet war. Die Busfahrer nehmen hier nur so viele Leute mit, wie Sitzplätze frei sind. Durch uns war der Bus voll besetzt.
Der längste Wandertag dieses Urlaubes
Donnerstag war für 7 Personen eine ernsthafte Wanderung angesagt: Von der Cala Tuent zum Mirador de Ses Barques bzw. nach Port de Sóller. Um 9 Uhr ging es mit 2 Taxen zum Restaurant „Es Ferget“ bei Cala Tuent, von dort starteten wir bei schönem Wetter auf dem herrlichen Küstenweg. Bis kurz vor dem Aufstieg zum Coll de Biniamar nach den Wanderschildern noch voll im Zeitplan, brachte uns der Aufstieg zum Coll de Binimar, die Mittagspause oben, der sehr steinige Abstieg zur Finca Bálitx d’Avall, das Orangensaft- trinken dort und der anschließende Aufstieg dann doch aus dem Zeitplan des Wanderbuches. Aber was soll’s. Vor dem Mirador de Ses Barques trennten wir uns. 4 Personen fuhren per Taxi nach Port de Sóller. Zu dritt „mussten“ wir den restlichen Weg zu Fuß erledigen. Nach 7 3/4 Stunden ging der längste Wandertag dieses Urlaubes für uns 3 auch zu Ende.
Der Rest der Gruppe (5 Personen) machte heute einen „Hauptstadt-Tag“ und fuhr mit dem Bus nach Sport Palma. Wir schlenderten durchs Zentrum zur Kathedrale und waren erneut fasziniert vom Äußeren und Inneren dieses Bauwerkes (7 €/Person Eintritt). Bevor wir über die Fußgänger- Promenade „Rambla“ Richtung Busbahnhof zurück flanierten, ließen wir alle Eindrücke dieser an alten interessanten Bauwerken reichen Stadt in einem Eis- Café auf uns wirken.
Am Freitag meinte Petrus es nicht gut mit uns. Es regnete bis ca. 16 Uhr, als wir alle wieder im Hotel waren. Kalt war es auch. Mit 9 Personen fuhren wir im Bus nach Fornalutx. Nach einem Rundgang durch den unter Denkmalschutz stehenden schönen Ort aßen wir in einem Restaurant die viel gelobte Gemüsesuppe. Dort brannte auch Holz im Ofen und es war schnuckelig warm. Wegen des etwas feuchten Wetters fanden sich nur 2 Personen, die mit mir zu Fuß zurück gelaufen sind. Da wir in Fornalutx nicht direkt den Einstieg in den Wanderweg fanden, begann für uns ein kleines Abenteuer. Wir stiegen über von Schafen bevölkerten Terrassen bis zur nächsten Strasse. Wegen der Schafe war alles eingezäunt, wir kletterten über den Zaun, erreichten dann schnell den Wanderweg und es ging zügig in Richtung Port de Sóller. Um am Schluss nicht die langweilige Straße bei der „Saftmarie“ zu benutzen, gingen wir auf den Wanderweg, der von Sóller nach Port de Sóller führt. Nass, wie wir waren, kauften wir noch in Port de Sóller ein, mussten nach spannenden Wegen und 3 Stunden nur noch die 139 Stufen hoch zum Hotel schaffen. Später, während des Bericht- Schreibens auf dem Balkon, knallte mir die Sonne ins Gesicht.
Samstag war wieder ein Ruhetag für die Gruppe. 10 Personen fuhren zu einer Stippvisite nach Valldemossa, das zu den schönsten Dörfern Mallorcas zählt. Der Aufenthalt von Chopin und Sand im ehemaligen Kartäuser- Kloster machte den Ort zur touristischen Attraktion. Nach einem Rundgang durch die blumengeschmückten Gassen gab Anne den Tipp zur Einkehr im sog. „Schokoladen- Café“, wo wir uns aufwärmten und die typische Schokolade tranken.
Unser Wanderführer versuchte sich heute wieder an der Cova de Migdia, diesmal von der anderen Seite und erreichte die Höhle genau um 12 Uhr, als die Sonne hinein schien. Nach Besichtigung, Fotos und Mittagspause ging es wieder den gleichen Weg zurück.
Sonntag, am letzten Wandertag, schien den ganzen Tag die Sonne. Zum Abgewöhnen machten wir eine kleine Wanderung mit 9 Personen direkt hinter dem Hotel die Straße hoch und weiter zum Coll de Silla; auf einem schönen Fahrweg über Penya Bernat, mit ein paar Serpentinen, bis genau gegenüber der kleinen Insel S´Illeta. Dort hat ein Einheimischer die Zeichen der Zeit erkannt und in einem alten Steinhaus, das per Jeep erreichbar ist, einen Kiosk errichtet. Wir wurden mit gesponsertem Apfelsinensaft verwöhnt. Um 12 Uhr ging es wieder zurück, denn um 15 Uhr war der nächste Termin. Gegenüber unserem Hotel im Restaurant „Nautilus“ gab es Kaffee und Kuchen von Anita anlässlich ihres gestrigen 77. Geburtstages.
Übrigens: während dieses Mallorca- Aufenthaltes hatten wir häufig Gelegenheit, Gesponsertes zu genießen – allen Spendern noch einmal herzlichen Dank!
Am Montag erreichten wir nach problemlosem Rückflug um 14 Uhr wieder Rheinhausen. Das war Mallorca 2016 – seit 1999 der 6. VSG-Wanderaufenthalt auf dieser Insel.